Unfälle im Straßenverkehr
Möglicherweise sind Sie selbst Zeuge des Unfalls, vielleicht kommt
Ihr Hund aber auch einfach mit einer Verletzung zu Ihnen zurück.
Bringen Sie das Tier zunächst aus der Gefahrenzone (z.B. weg von der
Straße), damit er nicht noch weitere Verletzungen erleidet. Beruhigen
Sie Ihren Hund, und machen Sie es ihm möglichst bequem. Halten Sie ihn
fest, falls dies notwendig ist, um weitere Verletzungen zu vermeiden.
An erster Stelle steht die Behandlung eines Schocks. Unter Schock
versteht man lebensbedrohliche Kreislaufstörungen, die z.B. durch großen
Blutverlust oder extreme psychische Belastungen (Schmerz) entstehen.
Kennzeichen des Schocks sind: Taumeln, Zusammenbrechen, Zittern, kalte
Pfoten und Schwanzspitze, weiße Schleimhäute, schnelle, flache Atmung
und rasender Herzschlag.
Folgende Maßnahmen müssen Sie ergreifen:
- Legen Sie den Hund auf die Seite.
- Strecken Sie seinen Kopf und ziehen Sie die Zunge aus
dem Fang.
- Lagern Sie den hinteren Körperteil möglichst hoch.
- Halten Sie den Hund warm (Decke).
- Drücken Sie alle blutenden Wunden mit einer sauberen
Binde oder einem Tuch ab.
- Rufen Sie sofort Ihren Tierarzt zu Hilfe.
Plötzliche, aufgrund von Verletzungen durch Glasscherben oder andere
spitze Gegenstände auftretende Blutungen kommen meistens bei Spaziergängen
oder am Strand vor. Wenn die Blutung sehr stark ist, decken Sie die
Wunde am besten mit einer Mullbinde oder einem sauberen Tuch ab, und
umwickeln Sie die Pfote mit einem gleichmäßigen Druckverband. Lassen
Sie dann den Hund bei Ihrem Tierarzt entsprechend behandeln. Benutzen
Sie keine elastischen Binden, und binden Sie die Gliedmaßen auch nicht
mit anderen Hilfsmitteln ab, besonders nicht für längere Zeiträume
(mehr als 15 Minuten).
Bei Augenverletzungen sollten Sie immer umgehend einen Tierarzt
aufsuchen.
Schauen Sie sorgfältig nach, ob Sie irgendwelche Fremdkörper im
Auge des Tieres entdecken, wie z.B. Grassamen. Ziehen Sie nicht selbständig
vermeintliche Fremdkörper aus dem Auge. Zur Entfernung spitzer Fremdkörper
muss der Tierarzt den Hund in Narkose versetzen, um zu verhindern, dass
sie noch weiter ins Auge eindringen. Er spült dann das Auge mit klarem,
warmen Wasser aus. Achten Sie darauf, dass der Hund sich nicht mit der
Pfote an dem betroffenen Auge kratzt oder mit dem Kopf an
Einrichtungsgegenständen reibt. Für den Transport zum Tierarzt decken
Sie das Auge mit einem feuchten Wattepad ab und befestigen diesen mit
einer Mullbinde.
Sollte sich der Hund gelegentlich erbrechen, ist das nicht unbedingt
ein Grund zur Besorgnis. Bedenklich ist es dagegen, wenn das Tier sich
innerhalb kurzer Zeit mehrmals erbricht und auch ansonsten einen kranken
Eindruck macht. Wenn Ihr Hund sich über längere Zeit erbricht, prägen
Sie sich gut ein, wie er dies tut und wie das Erbrochene aussieht. So können
Sie Ihrem Tierarzt über beides genaue Angaben machen. Am besten nehmen
Sie eine kleine Menge des Erbrochenen in einem Glas mit, damit der
Tierarzt eine entsprechende Analyse durchführen kann. Geben Sie Ihrem
Hund nichts zu fressen, aber stellen Sie ihm frisches Wasser zur Verfügung.
Unter akutem Durchfall versteht man sehr dünnen Kot, eventuell mit
Blut und/oder Schleim durchsetzt. Manchmal muss sich das Tier zusätzlich
erbrechen. Geben Sie Ihrem Hund nichts zu fressen und halten Sie ihn
warm. Bieten Sie ihm Trinkwasser mit etwas Traubenzucker versetzt an
oder eine dünne Brühe. Macht der Hund einen schwachen, lethargischen
oder in sich zurückgezogenen Eindruck, bringen Sie ihn umgehend zum
Tierarzt. Scheint er sich trotz Durchfall wohl zu fühlen, machen Sie
einen Tierarzttermin zum nächstmöglichen Zeitpunkt aus. Setzen Sie
sich zunächst telefonisch mit dem Tierarzt in Verbindung und beachten
Sie seine Anweisungen.
Insektenstiche erkennt man oft an dem plötzlich auftretenden Schmerz
sowie den nachfolgenden Schwellungen und Verfärbungen der Haut.
Schwellungen sollten gut gekühlt werden.
Wird der Hund in den Hals gestochen, kann dies zu Atembeschwerden führen.
Legen Sie dem Hund Eisbeutel, umwickelt mit einem Handtuch, auf den
Kehlgang. Das Tier sollte sich dann möglichst wenig bewegen und im Kühlen
bleiben. Sie sollten mit Ihrem Hund einen Tierarzt aufsuchen, wenn die
Schwellungen länger als eine Stunde anhalten bzw. wenn sich der Stich
im Gesichts- oder Nackenbereich Ihres Hundes befindet.
Manche Hunde reagieren allergisch auf Insektenstiche, dann müssen
Sie sofort einen Tierarzt aufsuchen.
Sorgen Sie wenn möglich dafür, dass die Zunge des Tieres nicht nach
hinten rutscht und die Luftwege frei bleiben.
Wenn sich Ihr Hund plötzlich in unkontrollierten Bewegungen windet,
hat er einen Krampfanfall. Diese Anfälle sind häufig begleitet von
starkem Speichelfluss. Manche Hunde setzen Kot und Urin ab, und beißen
ihre Zähne fest aufeinander. Möglicherweise fällt Ihr Hund auf die
Seite. Sie sollten auf ein starkes Muskelzucken der Kopf- und
Nackenpartien sowie der Läufe achten.
Nehmen Sie dem Hund zuerst sein Halsband ab, und stellen Sie sicher,
dass er sich nicht an irgendwelchen Gegenständen verletzt (z.B. Kamin,
Treppen, wackelige Tische). Helfen Sie ihm beim Atmen, indem Sie den
Kopf fest und den Nacken gestreckt halten. Stecken Sie nicht Ihre Finger
in das Maul des Hundes. Halten Sie die Umgebung des Hundes möglichst
dunkel und ruhig. Vermeiden Sie alle plötzlichen lauten Geräusche wie
Türklingeln oder zugeschlagene Türen. Die meisten Anfälle dieser Art
gehen schnell vorüber.
Halten Sie die Symptome vor, während und nach dem Anfall schriftlich
fest, und informieren Sie sobald wie möglich den Tierarzt.
Hunde reagieren auf solche Schmerzen, indem sie sich am Ohr kratzen
und ihren Kopf schief halten. Möglicherweise schüttelt das Tier seinen
Kopf, reibt ihn auf dem Boden und lässt sich von niemandem am Ohr
anfassen. Treten diese Schmerzen unvermittelt auf, könnten sie durch
einen Grassamen oder einen anderen Fremdkörper im Ohr verursacht
werden. Führen Sie auf keinen Fall irgendwelche Gegenstände o.ä. in
das Ohr ein. Wenden Sie sich umgehend an einen Tierarzt, denn
Ohrenprobleme sollten frühzeitig behandelt werden.
Wenn Sie oder ein anderes Mitglied Ihrer Familie Zeuge werden, wie
Ihr Hund eine Ihnen bekannte, giftige Substanz frisst, rufen Sie
umgehend den Tierarzt an. Fragen Sie, wie Sie weiter vorgehen sollen.
Suchen Sie dann unverzüglich die Tierarztpraxis auf, und nehmen Sie,
falls möglich, den Rest der Substanz bzw. Verpackung mit.
Ihr Hund würgt möglicherweise oder kratzt sich panisch mit seinen
Vorderpfoten an der Schnauze. Versuchen Sie, sein Maul zu öffnen, um
den Fremdkörper zu entfernen. Dabei sollten Sie sich allerdings des
Risikos im Klaren sein, gebissen zu werden. Schauen Sie am Gaumen nach,
ob sich dort kleine Stöckchen oder Knochen quergelegt und festgesetzt
haben.
In einigen Fällen kann der Fremdkörper nur unter Vollnarkose
entfernt werden. Auch wenn Sie es geschafft haben, ihn selbst zu
entfernen, ist es dennoch sinnvoll, Ihren Hund von einem Tierarzt
untersuchen zu lassen.
Ist Ihre Hündin gedeckt worden, handelt es sich streng genommen
nicht um einen Notfall. Allerdings kann eine Trächtigkeit in vielen Fällen
noch beim Tierarzt durch die Verabreichung einer Spritze verhindert
werden. Zu diesem Zweck müssen Sie ihn unbedingt binnen 24 Stunden nach
dem Deckakt aufsuchen, damit er diese Behandlung gegebenenfalls noch
zeitgerecht vornehmen kann.
Holen Sie unverzüglich einen Tierarzt zu Hilfe. Legen Sie Ihren Hund
auf eine Decke, und halten Sie seine Atemwege frei, indem Sie den Nacken
gestreckt halten. Achten Sie darauf, dass seine Zunge nicht nach hinten
rutscht.
Wenn der Unterleib Ihres Hundes aufgebläht und geschwollen
erscheint, suchen Sie mit Ihrem Tier umgehend einen Tierarzt auf. Es könnte
sich bei dieser plötzlichen Schwellung um eine Magendrehung oder einen
Milzriss handeln, die beide rasch operiert werden müssen.
Im Allgemeinen ist es günstiger, wenn Sie Ihren Hund in die
Tierarztpraxis bringen, als wenn der Tierarzt Sie zu Hause aufsucht. In
der Praxis stehen ausgebildetes Personal und Spezialgeräte zur Verfügung.
Geben Sie Ihrem Hund kein Futter und Wasser – für den Fall, dass eine
Vollnarkose erforderlich wird. Breiten Sie eine alte Decke oder einen
Mantel auf dem Boden aus, und legen Sie das Tier mit dem Körper zuerst
vorsichtig darauf.
Zu zweit kann man nun die Decke anheben und ihn auf dieser weichen
Trage auf den Rücksitz des Autos legen. Derjenige, der vorangeht,
sollte rückwärts in das Auto einsteigen, damit der Hund sanft auf dem
Sitz abgelegt werden kann. Während der Fahrt zur Praxis sollte jemand
bei dem Hund bleiben und sich um ihn kümmern. Versucht der Hund zu beißen,
kann man ihm eine Krawatte oder eine Mullbinde um die Schnauze wickeln.
Allerdings ist dies keine langfristige Lösung, da dadurch die Atmung
des Tieres beeinträchtigt werden kann.
Schließlich sollten Sie es nicht versäumen, die Tierarztpraxis darüber
zu unterrichten, dass Sie auf dem Weg dorthin sind. So kann man
rechtzeitig die entsprechenden Vorbereitungen treffen.
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